OBERTH, Hermann

OBERTH, Hermann

1894-1989

Er wurde am 25. Juni 1894 in Hermannstadt geboren
Er hat wichtige Beiträge zur Entstehung und Entwicklung der Weltraumtechnologie geleistet. Nachdem er 1912 in Schässburg (Sighisoara) das Abitur gemacht hatte, arbeitete er während seines Medizinstudiums in München an der Skizze einer Rakete mit Flüssigtreibstoff. Einen außerordentlichen Widerhall fand seine Doktorarbeit mit dem Thema "Die Rakete zu den Planetenräumen", die Oberth an der Universität in Klausenburg verteidigt hatte und die später beim Verlag Oldenburg in München veröffentlich wurde.
Sein zweites Buch über Astronautik, "Die Wege zur Raumschifffahrt", wurde mit dem internationalen Astronautenpreis REP-Hirsch ausgezeichnet, der von der Französischen Gesellschaft für Astronomie vergeben wird.
Der Pionier des Weltraumfluges Oberth hat die theoretischen Grundlagen für den Flug ins All geschaffen, die Rakete mit Flüssigtreibstoff als funktionierendes Modell. Er hat die Grundlagen für eine Schule im Bereich der Erforschung des Weltraumes gelegt und kämpfte für die Eroberung des Kosmos zu einer Zeit, als seine Ideen wilden Widerstand erregten, den er mit begründeten wissenschaftlichen Argumenten und Experimenten besiegte.
Zu den wissenschaftlichen Untersuchungen von Hermann Oberth gehören auch eine Vielzahl von Versuchen mit Treibstoffen. Er hat eine Wasserstoffmischung entdeckt, welche die Anschubgeschwindigkeit wesentlich erhöhte. Er hat ebenfalls eine Rakete entworfen, die im Flug eine Höhe von 1.000 Kilometern erreichte. Durch die Zündung der ersten Rakete mit Flüssigtreibstoff im Jahre 1935 wurde Mediasch neben New Mexiko, Berlin und Moskau als einer der Ursprungsorte der modernen Astronautik bekannt. Als Pionier der Raumfahrt leistete Hermann Oberth neben Tsiolkovski und Goddard einen bedeutenden Beitrag zur Begründung dieser Wissenschaft, weshalb er auch als „Vater der Reise in den Weltraum" bezeichnet wird. Die erste moderne Rakete in verbesserter Form, die unter der Bezeichnung „V2" bekannt wurde, nutzte 95% Erfindungen und Vorschläge von Hermann Oberth.
Oberth hat auch die Wirkung der Schwerelosigkeit und der Schubkraft auf den menschlichen Körper studiert. Er hat die Schwerelosigkeit in einem Wassertank simuliert und hohe Beschleunigung in einer von ihm gebauten Zentrifuge.
Seit 1971 gibt es in der Ortschaft Feucht, wo er sich niedergelassen hatte, das "Hermann Oberth"-Museum. Ebenfalls dort befindet sich ein Denkmal zu Ehren Oberths.
Die Universitäten in Berlin, Barcelona und Klausenburg (Cluj) haben ihm den Ehrendoktortitel verliehen. Oberth war Mitglied in über 30 wissenschaftlichen und astronautischen Gesellschaften und erhielt für seine langjährigen Forschungen eine Vielzahl wissenschaftlicher Preise.
Er starb am 29. Dezember 1989 in Nürnberg.