Das ehemalige Gewerbevereinsgebäude (Hermeshaus), Kleiner Ring 11 (Huetplatz 11)
1867
Das Haus, das ursprünglich als Gewerbevereinsgebäude bekannt war, wurde von 1865 bis 1867 errichtet und am 24. November 1867 als Verwaltungssitz dieses Vereins eröffnet. Gleichzeitig wurde es für sämtliche Tätigkeiten (Klub, Bibliothek, Ausbildung der Gesellen und Handwerkausstellungen) verwendet. Zur Zeit hat hier das „Franz Binder"-Völkerkundemuseum seinen Sitz, das 1990 gegründet wurde.
Obzwar es ein recht neues Gebäude aus dem 19. Jh. ist, vor dem Hintergrund recht spärlicher Funde aus den vorhergehenden Bauten (eine Holzkonstruktion, ein Bau aus Stein, Spuren von Kragenrandkeramik, Bauteile der westlichen Außenwand), erlangte der Bau historische Bedeutung dank einerseits der zentralen Lage in der Hermannstädter Altstadt und andererseits durch den Umstand, dass hier einst Persönlichkeiten der Zeit – Sachsenkomes, königliche Richter – gewohnt haben (17.-18. Jh.). Dies wird durch die drei Steintafeln belegt, die später an der Trennwand des Neubauflurs zum Westen angebracht wurden und die Eigentümer des alten – vor dem Gewerbevereinsgebäude, bzw. dem heutigen Hermeshaus hier befindlichen – Gebäudes erwähnen. Die mittlere Tafel (2) enthält eine Skulptur mit dem Familienwappen des ehemaligen Sachsenkomes Johannes Lulay. Die Tafeln rechts und links tragen zwei Inschriften – (1) links: ANNA MARIA FRANKLIN/ GEBORENE/ ROSENAURIN, und (3) rechts: VALENT(IN) FRANCK/ JUDEX REGIUS/ ANNO 1695/ DIE 6 IUNII/.
Als Hermeshaus wurde das ehemalige Gewerbevereinsgebäude in der Nachkriegszeit bezeichnet, in Anlehnung an die Bedeutung des Gottes Hermes aus der griechischen Mythologie – als Schutzgott der Kaufleute –, zumal hier die Zünfte ihren Sitz hatten und der Kleine Ring im Mittelalter als Verkaufsbereich für Handwerk diente.

Lage:

FOTOS:

Kommentar schreiben:

Commenting is not available in this channel entry.